Rotweine
Blaue Rebsorten werden für die Herstellung von Rotwein verwendet. Ihre Schalen enthalten Farbstoffe und Tannine, d.h. Polyphenole. Letztere verleihen den Rotweinen ihren besonderen Charakter, da sie beim Verkosten eine adstringierende Wirkung haben. Diese adstringierende Wirkung ist neben der Farbe des Weins das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen Rotwein und anderen Weinkategorien. Der Tanningehalt hängt im Allgemeinen davon ab, wie dünn oder dick die Schale der Traube ist. Dünnhäutige Sorten, die in kühleren Klimazonen gedeihen, bringen weniger Farbe hervor und sind tendenziell fruchtiger und lebendiger. Dickhäutige Rebsorten bringen nur in wärmeren Klimazonen mit mehr Sonne und höheren Temperaturen wirklich schöne Weine hervor. Leichtere, fruchtigere Rotweine werden nicht unbedingt in Fässern, sondern in Stahltanks ausgebaut. Weine aus tanninreichen Rebsorten gehören zu den am längsten gelagerten Weinen der Welt. Die Farbnuancen der Rotweine sind zum Teil auf die Rebsorte selbst zurückzuführen. Mit zunehmender Reife nimmt die Farbintensität des Weins stetig ab. Das liegt daran, dass der Tanningehalt allmählich in den Geschmack des Weins übergeht und ihn immer blasser werden lässt. Im Gegenzug wird der Farbton mit zunehmender Reife des Weins wärmer. Für ernsthafte Rotweine sind oft große Gläser und Belüftungsgefässe erforderlich. Dies wird als Dekantieren bezeichnet.